Freitag, 27. Mai 2016

Ein Sonntagsspaziergang auf der Rosenhöhe: Outfit

Hallo, meine lieben alternativen Menschen!

Wie bereits in meinem letzten Post beschrieben, habe ich den World Goth Day, welcher am vergangenen Sonntag war, mit einem Spaziergang auf der Rosenhöhe in Darmstadt verbracht und dabei gleich ein bisschen Zeit in ein semi-professionelles Fotoshooting investiert :) .

Das Vorbereiten auf besondere Aktionen, sei es, um in Szeneclubs zu feiern, zu sonstigen Veranstaltungen zu gehen, etwas mit Freunden zu unternehmen oder irgendeinen anderen besonderen Anlass zu begehen, gehört für mich zur Szene und zum Szenegefühl absolut dazu. Es hat schon irgendwie etwas von einer Art Ritual und stimmt mich auf den bevorstehenden Abend, die Party oder auch nur auf den Spaziergang inklusive ein paar Bildchen ein. Ich liebe dieses Ritual und nehme mir ausgesprochen viel Zeit dafür.
So auch an diesem Sonntag, denn wie kann man diesen besonderen Tag besser feiern, als mit dem, was man für sich mit der Szene verbindet, was einem (unter anderem) daran gefällt und glücklich macht?
Also: zu Outfit und Stil.



 
Als Basis des Outfits dient ein schlichtes schwarzes Bleistiftkleid mit Herzformausschnitt. Dieser Auschnitt macht das Dress absolut feminin, ebenso wie die Raffung an den Ärmelchen. Die Taille wird betont durch einen schmalen schlichten Gürtel. Bleistiftkleider lenken den Blick auf die weiblichen Formen, sind sehr elegant und retro. Leider kann ich euch nicht mehr sagen, von welcher Marke das Kleid ist, da ich es schon länger besitze und irgendwann einmal das vermutlich unangenehm kratzende Etikett dran glaube musste. Es wäre möglich, dass es von Pinup Couture ist...























Ein schwarzes Bleistiftkleid ist ein Basisteil, welches jede Lady in ihrem Schrank haben sollte. Dazu lassen sich die verschiedensten Accessoires kombinieren und so unterschiedliche Looks schaffen.

Ist es draußen beispielsweise etwas windig oder droht der Tag im Laufe des Ausflugs kühler zu werden, empfehle ich euch einfach einen schlichten, eher dünnen Schal einzupacken. Diesen kann man sich dann perfekt um die Schultern legen und ist so etwas geschützt - gerade jetzt für die Frühlingstage und den frühen Sommer eine guter Tipp. Auch schützt ein Schal um die Schultern empfindliche Menschen (wie mich) vor einem Sonnenbrand. Und nicht zu vergessen: Wie ladylike ist das denn bitte?



Möchtet ihr das Ganze noch etwas mehr im Vintage-Stil gestalten? Tragt doch einen Hut - der schützt auch vor der Sonne. Oder einen Fascinator - ein sehr elegantes Accessoire, wie ich finde.















 



Vor Kurzem habe ich in einem Second Hand Shop eine wunderbare Vintage Handtasche entdeckt, die natürlich auch sofort mit musste. Glücklicherweise sind viele Second Hand Shops doch eher günstig, sodass man sich die ein oder andere Schwäche erlauben kann - wie eine Handtasche. An diesem Tag habe ich mich dazu entschlossen, sie zu diesem Outfit das erste Mal auszuführen.



 


Ich glaube, die Vintage-Anhängerinnen und auch viele der Gothicladies werden verstehen, warum ich daran nicht vorbei gehen konnte. Das Muster der Tasche fühlt sich wunderbar samtig an, sie hat eine angenehme Größe, man bekommt alles unter, was man benötigt.



Hier mal kleines Augenmerk auf mein Armband: Schwarze kleine Totenkopfperlen. Ich finde es extrem süß. Ein kleines goth-memento-mori-Accessoire muss einfach sein. Dazu habe ich auch die passende Perlenkette...



Auch bei diesem Outfit darf die Sonnenbrille natürlich nicht fehlen. Nicht direkt Cateyes, wie sonst bei mir üblich, aber schon etwas Cateye-inspiriert und ziemlich retro:




Das Ganze kombiniere ich mit schlichten schwarzen Schnürpumps. Merke: Schnürung + Pumps = Super retro/vintage und ladylike. Mit dieser Anschaffung kann man nicht viel falsch machen, da sie unglaublich flexibel kombinierbar sind. Nicht zuletzt auf Grund des klassischen Schnittes und der Farbe natürlich.



 
Und zum Abschluss noch ein paar Eindrücke des Gesamtpakets:
  




Zu Frisur und Make-Up brauche ich nicht wirklich viel zu sagen: klassische Smokey Eyes und rote Lippen; die Haare habe ich zu einem Dutt gebunden und ein Haarnetz darum gewickelt, die Seitenpartien leicht eingezwirbelt - das war es auch schon.



Ich hoffe, euch hat das hier genauso viel Spaß gemacht, wie mir das Fotoshooting, und ich konnte euch ein wenig inspirieren oder auch ermutigen, mal etwas Neues auszuprobieren. Und ja, wenn man sonntags so durch den Stadtpark flaniert, erntet man schonmal komische Blicke. Aber, so what? Ich liebe diesen Stil, ich fühle mich wohl, nur das zählt. Aber wem sage ich das? Das kennt ihr bestimmt alle, egal, welchen genauen Stil ihr favorisiert. Alles, was auch nur irgendwie nicht der Norm entspricht, zieht nunmal Aufmerksamkeit auf sich.

Und in diesem Sinne erst recht: Cheerio and stay different! See you next time...

Eure Mina Miau

Mittwoch, 25. Mai 2016

Ein Sonntagsspaziergang auf der Rosenhöhe: Der Ort

Hallo, meine lieben alternativen Menschen!

Heute ist es Zeit für einen besonderen Sonntagsspaziergang, denn heute geht es nicht um das Outfit oder Styling (dafür gibt es einen extra Post), sondern um den Ort. An diesem Sonntag, der ja immerhin der World Goth Day (mehr Infos: http://worldgothday.com/) war, habe ich mich dazu entschlossen, einen besonderen Ort aufzusuchen: Die Rosenhöhe in Darmstadt.

Altes Mausoleum, Rosenhöhe Darmstadt
Löwentor, Rosenhöhe Darmstadt

Die Rosenhöhe in Darmstadt wurde im frühen 19. Jahrhundert von der großherzoglichen Prinzessin Wilhelmine in Auftrag gegeben. Sie ist für viele bestimmt auch nichts anderes, als jeder andere Park der Stadt Darmstadt - ein bisschen Grün, ein bisschen Natur, gut für einen kleinen Spaziergang. Nicht zu verdenken, betrachtet man die Schönheit des Parks. Ein kleiner Eindruck für alle unter euch, die die Rosenhöhe nicht kennen...ich habe bewusst Motive gewählt, die man nicht sofort beim googlen der Rosenhöhe in zigfacher Ausführung zu sehen bekommt, daher vielleicht auch ein paar neue Eindrücke, für alle, die sie kennen:

Eindrücke

Eindrücke

Eindrücke

Eindrücke
 
Eindrücke

Ich finde diesen Ort, abgesehen von seiner schönen Erscheinung und der Natur, irgendwie speziell. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich zugezogen bin und daher sowieso alles mit anderen Augen sehe, als der "Eingeborene" oder daran, dass der Park auch die Begräbnisstätte der großherzoglichen Familie darstellt.

Neues Mausoleum, Rosenhöhe Darmstadt

Neues Mausoleum, Rosenhöhe Darmstadt

Neues Mausoleum, Rosenhöhe Darmstadt

Für eine gewisse Zeit habe ich mich in Verbindung mit meinem Studium und einem Praktikum näher mit der großherzoglichen Familie auseinander setzen dürfen. Ich konnte Tag für Tag mit persönlichen Gegenständen der Familie arbeiten.
Normalerweise bin ich kein großartiger Adelsfamilien-Fan und kenne mich da auch nicht sonderlich gut aus. Klar, Queen Elisabeth erkenne ich wohl... aber da hört es schon fast auf. Die Geschichte der letzten Mitglieder dieser Familie und vor allem auch die Schicksalsschläge, die die Familie erlitten hat, haben mich jedoch irgendwie gefangen und "fasziniert".

Elisabeth von Hessen-Darmstadt, die einzige Tochter des letzten Großherzogs von Hessen-Darmstadt, Ernst Ludwig, starb im Alter von 8 Jahren, vermutlich an Typhus. Sie wurde der Tradition gemäß auf der Rosenhöhe beigesetzt. Ihr Grab wird von einer Engelsfigur geschmückt. Wie mir bei meinem ersten Besuch auf der Rosenhöhe mit einem ironischen Augenzwinkern mitgeteilt wurde, das "wohl beliebteste Fotomotiv für Gruftis auf der Rosenhöhe". Gesagt, getan: gleich mal ein paar Fotos geschossen:




Engelsfigur, Jugendstilkünstler Ludwig Habich

Nach seinem Tod 1937 wurde Ernst Ludwig auf seinen Wunsch neben seiner verstorbenen Tochter beigesetzt. Kurz darauf kamen seine zweite Ehefrau Eleonore, ihr gemeinsamer Sohn und Erbe des Hauses Georg Donatus, dessen schwangere Ehefrau und deren beiden noch jungen Söhne bei einem Flugzeugabsturz über Belgien ums Leben und wurden mit Ernst Ludwig gemeinsam beigesetzt. Ernst Ludwigs zweiter Sohn Ludwig adoptierte darauf die Tochter seines Bruders Georg Donatus, die sich nicht mit an Bord des Flugzeuges befand und gerade mal ein Jahr alt war. Sie starb zwei Jahre später an einer Hirnhautentzündung. Ludwigs Ehe blieb kinderlos, was zur Folge hatte, dass es keinen direkten Erben des Hauses Hessen-Darmstadt mehr gab (dieses Problem wurde allerdings mit einer Adoption gelöst).

Ehemaliges Palais

Die Geschichte der Familie macht mich nachdenklich. Die Schicksalschläge zeigen, dass der Tod weder vor Jugend noch vor Titel halt macht. Auch in der früheren Geschichte des Hauses findet man enorm viele tragische Todesfälle, die den Rahmen dieses Eintrags allerdings definitiv sprengen würden. Und darum soll es ja auch gar nicht gehen. Ich möchte nur vermitteln, warum ich die Rosenhöhe irgendwie besonders empfinde und ich hoffe, es ist mir gelungen. Die Gräber aller erwähnten Familienmitglieder befinden sich auf der Rosenhöhe, daher überkommt mich immer wieder erneut dieses memento mori Gefühl, wenn ich dort bin. Vielleicht auch, weil ich die Geschichte kenne und mich, wie bereits erwähnt, mit persönlichen Gegenständen, wie Fotoalbem, auseinander setzen durfte. Der Park zeigt in all seiner Schönheit auch die Vergänglichkeit. Und das fasziniert mich wohl so.

Pförtnerhäuschen

Aber nun genug von der Geschichte des Ortes und der Adelsfamilie. Für alle, die jetzt gern mehr Information über die Rosenhöhe hätten, der Link des Fördervereins: http://www.park-rosenhoehe.info/index.html.

Eindrücke
Eindrücke


Eindrücke

Ich hoffe, ich konnte euch mal wieder ein wenig inspirieren, vielleicht sogar zu einem kleinen Ausflug zur Rosenhöhe, sei es mal wieder oder zum ersten Mal.

In diesem Sinne: Cheerio and stay different! Wenn ihr mögt bis zum Fotoshooting- und Outfit- Post.

Eure Mina Miau


Mittwoch, 18. Mai 2016

Zum 36. Todestag von Ian Curtis - Unknown Pleasures

Hallo, meine lieben alternativen Menschen!

Zum heutigen 36. Todestag von Ian Curtis - Joy Divisions Unknown Pleasures (1979) - Ein Album, welches Musikgeschichte schrieb; ein Mann und eine Band, die viele Künstler beeinflussten und noch Jahrzehnte später inspirieren.

Joy Division - Unknown Pleasures

Hören? Joy Division - Unknown Pleasures (1979):


Dies hier soll keine Rezension werden, wozu auch? Ich denke über Ian Curtis und Joy Division gibt es mittlerweile ausreichend Information und massenhaft Analysen, sowohl den Charakter und die psychische und physische Verfassung des Sängers, als auch die Musik der Band betreffend - auf narrativer und musikalischer Ebene.

Einfach eines meiner liebsten Post Punk - Alben, wenn nicht das Post Punk - Album, prägte doch Joy Division das Genre wie kaum eine andere Band. 
Heutige nehme ich mir die Zeit, mich zurücklehnen und dieses Werk zu genießen. Vielleicht mögt ihr auch...

In Erinnerung an Ian Curtis (*15. Juli 1956, †18. Mai 1980).

Cheerio and stay different.

Eure Mina Miau

Donnerstag, 12. Mai 2016

Sonntagsspaziergang

Hallo, meine lieben alternativen Menschen!

Es ist mal wieder Zeit für einen Sonntagsspaziergang. 

 
An diesem Sonntag war sehr windig, daher ignoriert einfach mal mein Haar. Dabei hatte ich es tatsächlich gelegt, mit Tolle und so (was echt was heißt für mich, ich bin im Haare machen nämlich wirklich schlecht, daher ziemlich schnell genervt und regelmäßig gewillt, mir den Kopf kahl zu scheren, was ich dann natürlich nicht tue)  - aber auch mit noch so viel Haarspray konnte die Frise dem Wind nicht trotzen... Also: Fokus auf das restliche Outfit, bitte :)

  
   
Der Rock ist ein Mitbringsel vom letzten WGT (Lucifire Fashion). Durch seine Falten wirkt er ein wenig oldschool, da er jedoch recht kurz ist, bekommt er auch das gewisse moderne gothy-Etwas. 

Darüber trage ich ein einfach geschnittenes Johnny Cash Shirt, the one and only man in black !

Die schwarzen Schnürer sind von Tamaris - absolut bequem und da sie sehr schlicht sind zu fast allem kombinierbar. Schnürschuhe geben jedem Outfit gleich ein bisschen vintage-feeling und sind meist ziemlich angenehm zu tragen - perfekt geeignet also für einen Spaziergang.

Die kleine Handtasche habe ich mal sehr günstig in einem Second Hand Shop gefunden. 

Hab mich einfach sofort in sie verliebt, sie musste mit - auch, wenn sie tatsächlich schon ziemlich starke Gebrauchsspuren hatte (sieht man auf dem Bild gar nicht so stark). 

Aber so ist das nunmal mit der Vintage-Liebe...

  
 
Schwarze blickdichte Strumpfhose, schwarzer schlichter Blazer, rote Lippen und meine geliebten Cateyes – fertig ist das Sonntagsoutfit.


Ich hoffe, ich konnte euch ein paar Anregungen mitgeben.

Bis zum nächsten Mal. Cheerio and stay different.

Eure Mina Miau

Montag, 9. Mai 2016

Buchvorstellung "Schillerndes Dunkel"

Hallo, meine lieben alternativen Menschen!

Heute gibt es wieder mehr Kultur. Vor ein paar Jahren bin ich bei der Recherche für eine Arbeit in der Uni auf das Werk "Schillerndes Dunkel" gestoßen.

Für alle, die es noch nicht kennen sollten, eine kleine Buchvorstellung:

 
Zunächst allgemeine Infos: 
Nym, Alexander (2010): Schillerndes Dunkel. Geschichte, Entwicklung und Themen der Gothic-Szene. Plöttner Verlag



Ich finde dieses Buch wirklich sehr lesenswert, bietet es doch nicht nur Szeneneulingen oder allgemein Interessierten die Möglichkeit, sich zu informieren, auch für langjährige Anhänger, die selbstverständlich nur ihr bereits vorhandenes Wissen bestätigt haben wollen, ist es durchaus empfehlenswert - Spaß beiseite. 
Ich selbst bin nun schon etliche Jahre Szenegängerin und konnte meinen Horizont durch die Lektüre definitiv erweitern.

Inhaltlich beschreibt das Buch die Entstehung der Schwarzen Szene, die verschiedensten Stilrichtungen der Musik sowie der Kultur, die Entwicklung, die Optik und Ästhetik. Auch verschiedenste andere Themen werden beleuchtet, wie die Kommerzialisierung oder auch die mediale Darstellung der Szene. Das Werk deckt vermutlich ziemlich alle Bereiche, die diese Subkultur ausmachen und szenerelevant sind, ab. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass es eine Sammlung der Beiträge verschiedenster Autoren mit ebenso unterschiedlichen Background darstellt. Der Verlag schreibt hierzu:

"Unter den Beiträgen der fast 70 Autorinnen und Autoren finden sich Anekdoten, Erinnerungen, Gespräche, aber auch Analysen und kritische Dokumentationen einer Jugendkultur, die den Kinderschuhen längst entwachsen ist"

und weiter:

"Neben KünstlerInnen, MusikerInnen und SzenegängerInnen kommen auf 432 Seiten auch Wissenschaftler und Journalisten zu Wort, um dem Phänomen in all seinen Ausformungen und Verzweigungen gerecht zu werden"

Auch die Ästhetik des Buches ist durchaus erwähnenswert: Hardcover mit Schutzumschlag im gothic-chic-Design, dicke Seiten und mehr als 600 Abbildungen und Fotografien - alles absolut hochwertig abgedruckt.

 
Für alle, deren Interesse geweckt wurde hier der Link des Verlages zum Buch, dem auch die aufgeführten Zitate entnommen wurden:
http://araki.de/?book=20

Falls ihr es euch, auf welchem Wege auch immer, zulegen werdet: Viel Spaß beim Lesen, Informieren, Bilden und Genießen ;)

In diesem Sinne: Cheerio and stay different!

Eure Mina Miau