Mittwoch, 29. Juni 2016

Mourning 2.0 - Trauer und Anteilnahme im Zeitalter von Social Media

Hallo, meine lieben alternativen Menschen.

Heute möchte ich, aus aktuellem Anlass, ein wenig über Trauer im Zeitalter von Social Media sprechen. Dieses Thema hat zwar nicht direkt etwas mit einer alternativen, subkulturellen Lebenseinstellung zu tun (indirekt aber irgendwie schon), jedoch ist es mir ein Bedürfnis.

Gestern ging die Nachricht, dass der italienische Schauspieler (ich beschränke mich mal auf den Beruf, für den er den Meisten im Gedächtnis sein dürfte) Carlo Pedersoli, besser bekannt als Bud Spencer, verstorben ist, wie ein Lauffeuer durch die Sozialen Netzwerke. Nur einen Tag zuvor kam man kaum an einer Meldung zum Tode des deutschen Schauspielers Götz George vorbei. Auch der Tod des US-amerikanischen Sängers Prince, sowie der des Gesamtkunstwerks David Bowie, beschäftigten die Nutzer Sozialer Netzwerke sehr intensiv und ausgiebig.

Nicht nur Prominente werden öffentlich medial betrauert - man erinnere sich auch an den Anschlag auf die französische Satirezeitschrift Charlie Hebdo und Je Suis Charlie, oder an die zahlreichen in den Farben der Landesflagge Frankreichs eingefärbten Facebook-Profilbilder nach den Terroranschlägen in Paris im November 2015 (selbes Bild nach den Anschlägen in Brüssel im März diesen Jahres). Auch heute morgen erreichte mich die Meldung, dass ein weiterer Terroranschlag auf die Türkei am Flughafen Atatürk in Istanbul verübt wurde, zuerst durch die Anteilnahme auf Sozialen Netzwerken (btw - was ist bloß los mit der Welt? - anderes Thema).

Hier werden Ereignisse öffentlich medial betrauert, die die Öffentlichkeit auch betreffen: das Ableben Personen öffentlichen Lebens, Terroranschläge als direkter Eingriff in die öffentliche Gesellschaft. Aber wie verhält es sich mit privater Trauer? Auch diese wird zunehmend in Sozialen Netzwerken vollzogen. Angehörige erinnern an Geburts- oder Todestagen mit entsprechenden Posts an die/den Verstorbene/n, mancher Post widmet sich gar dem verschiedenen Vierbeiner.

Tatsächlich habe ich mich bereits im Studium mit der Frage auseinander gesetzt, wie diese Form der Trauer und auch der Anteilnahme funktioniert. Ich muss zugeben: auf mich wirkte es im ersten Moment etwas befremdlich. Dies liegt daran, dass ich den öffentlichen Umgang mit Trauer nicht gewöhnt bin, denn in unserer Gesellschaft sind Trauer und Tod nicht mehr "zeitgemäß". Bereits in meinem Post zur Dürer-Ausstellung habe ich dies näher beschrieben:  gestorben wird in Altersheimen, der Tod hat keinen Platz in unserem Leben und in unserer Gesellschaft, nur Jugend und Schönheit sind erstrebenswert - Altern ist eine Schwäche. Trauer findet im Privaten statt, in der Familie, vielleicht auch noch im engen Freundeskreis. Aber bitte nur eine Woche - danach hat man wieder normal zu funktionieren. So sind wir heute geprägt - ganz anders, als es noch vor einigen Jahrzehnten üblich war oder in anderen Kulturen noch ist. Und genau deshalb erscheint es Vielen zunächst einmal fremd, ja gar unangebracht.

Die Entwicklung zur Trauer 2.0, zur medialen Verbreitung von Gefühlen und Erlebnissen des Einzelnen, ist jedoch die logische Konsequenz der allgemeinen Verlagerung unserer sozialen Aktivitäten in Soziale Netzwerke. Dinge, die im Prä-Internet-Leben mit der Familie, mit Freunden oder Bekannten face to face besprochen wurden, werden heute schnell und ohne weitere Verpflichtungen im Netzwerk geteilt. Anzeigen, die in Zeitungen geschaltet wurden, werden nun (auch) online geteilt - wer liest schon noch Zeitung?

Immer wieder findet man auch Einträge in den Netzwerken, die klar die Abneigung des jeweiligen Verfassers zu dieser Form der Trauer und Anteilnahme bekunden. Es ist aus oben erläuterten Gründen durchaus nachvollziehbar, dass es einigen befremdlich erscheinen mag, allerdings sollte doch jedem die Art und Weise, wie er trauern oder seine Anteilnahme kundtun möchte, selbst überlassen bleiben - egal, ob es sich auf öffentliche Ereignisse bezieht oder um private Trauer handelt. Heute teilen wir mit unseren Netzwerk-Freunden Veranstaltungen, an denen wir teilnehmen, Filme, die wir gesehen haben, Essen, welches wir zubereitet haben - warum nicht auch Trauer? Auch hier kann ich nur wieder an die Toleranz der Menschen appellieren: jedem das Seine. Niemand wird gezwungen, seine Gefühle öffentlich kund zu tun - ebenso sollte niemand gemaßregelt werden, der dies tun möchte - ganz unabhängig davon, was man allgemein von Sozialen Netzwerken hält, das ist ein anderes Thema. 

Erscheint die Entwicklung zu dieser Form der Trauer, zur Mourning 2.0 doch zunächst befremdlich, entspricht sie eben doch dem Zeitgeist unserer Gesellschaft. 

Dies sind meine Gedanken zu dieser Thematik. Ich bin offen für niveauvolle Diskussionen ;)

In diesem Sinne: Cheerio and stay different!
Bis ganz bald.

Eure




Dienstag, 28. Juni 2016

Second-Hand- und Fohmarktfunde: Kleidung "Die Zweite"

Hallo, meine lieben alternativen Menschen!

Ich bin wieder daheim aus meinem Kurzurlaub und möchte euch nicht länger auf einen neuen Post warten lassen: Heute gibt es den angekündigten zweiten Teil der Kleidungsstücke, die ich in der letzten Zeit auf Flohmärkten und in Second-Hand-Läden gefunden habe.

Also fangen wir mal an: Dieses Kleid habe ich schon mehrfach getragen, obwohl ich es noch gar nicht so lange besitze (Lieblingsstück-Potential!):




Und obwohl ich es schon so oft getragen habe, habe ich es bisher versäumt, ein Bild davon zu machen. Aber ich verspreche, bald werden auch ein paar Bilder folgen, wie ich all die "neuen" Stücke trage und kombiniere  - sei es beim nächsten Street-Style-Outfit/Sonntagsspaziergang, beim Ausgehen oder einfach mal zwischendurch auf Instagram. Die ersten Teile findet ihr ja schon in diesem Outfit-Post.






Besonders gefällt mir an diesem Teil natürlich der farblich abgesetzte Kragen. Das stark kontrastierende weiß zu dem ansonsten schwarzen Kleid ist ein absoluter Hingucker und erinnert mich an einen klassischen Bubikragen. Auch dass es hochgeschlossen ist, mag ich besonders. Die Knöpfung hat etwas von der Strenge aber auch Eleganz vergangener Zeiten, trotzdem wirkt es nicht zu altmodisch. 
Seitlich sind auf Hüfthöhe jeweils Taschen eingelassen. Ein nettes Detail für Menschen wie mich, die manchmal nicht wissen, wohin mit den Händen ;)






Kommen wir nun zum zweiten Teil dieses Posts. Ein relativ schlichtes, ärmelloses und (wen überrascht es) schwarzes Blusenshirt. Besonders ist hier, wie man schon auf den ersten Blick erkennt, der in satinähnlichem Material gehaltene Kragen, der im Dekolleté zu zwei Bändern ausläuft. Diese kann man knoten und einfach vor dem Shirt hängen lassen oder zu einem adretten Schleifchen binden. Ich tendiere eher dazu, sie hängen zu lassen, da mir die Knopfleiste, welche unterhalb verlauft, nicht ganz so zusagt. Aber bei Second Hand kann man eben nicht alles haben ;) . Die Bänder eignen sich hervorragend um sie zu kaschieren. 






Dieses Teil kann man nun auf unterschiedlichste Weise kombinieren, um es dem entsprechenden Anlass anzupassen: locker hängend mit einem schlichten Rock für den Alltag, business-like mit Bleistiftrock und Pumps. Es besteht leicht die Möglichkeit, es mehr gothy zu gestalten - ihr ahnt es sicher schon: kombiniert einfach eine Corsage und ein paar entsprechende Accessoires dazu.


Und nun zum letzten Stück. Ich hoffe ihr könnt noch? Ich bin beim Verfassen dieser Reihe doch selbst ins Stutzen gekommen, wie viele Teile ich tatsächlich in der letzten Zeit auf Flohmärkten entdeckt habe. Da sehe ich wieder, dass sich das Stöbern lohnt!
 
Dieses Stück ist mal etwas ganz Anderes: Ein oliv-grün-grauer Mantel im Military Stil. Ich weiß auch noch nicht wirklich, wie ich ihn am Besten kombiniere - aber ich fand ihn einfach hübsch und konnte nicht vorbei gehen.
















Tatsächlich bin ich noch nicht 100% befreundet mit dieser Farbe. Ich werde wohl bald einfach mal ein wenig kombinieren, um zu schauen, wie es passt und wie es sich anfühlt. Ihr kennt das sicherlich, wenn man als "Schwarzträger" plötzlich großflächig etwas anderes an hat, fühlt man sich irgendwie merkwürdig - ja, sogar etwas unwohl. Aber so funktioniert nun einmal ein eigener Stil: Ausprobieren, verschiedene Sachen kombinieren und schauen, worin man sich wohl fühlt, was einem steht. Im Übrigen bin ich natürlich auch für Anregungen offen: immer her mit euren Kommentaren :)


Das war es vorerst mit meinen auf Flohmärkten erworbenen "neuen" Kleidungsstücken. Ich hoffe, ich konnte euch ein wenig inspirieren. Der nächste Post in dieser kleinen Reihe wird sich mit Second-Hand-Taschen und Schuhen im Vintage- und Gothicstil befassen.


In diesem Sinne: Cheerio and stay different.
Bis ganz bald.

Eure

Mittwoch, 22. Juni 2016

Urlaub! Was hat die Goth-/Vintagelady in der Strandtasche? What's in my bag?

Hallo, meine lieben alternativen Menschen!

Ich freue mich, denn morgen geht es in den Kurzurlaub! Mein Liebster und ich besuchen die Familie in seiner Heimat - das heißt: Urlaub an der Ostsee!

Und was machen wir, wenn wir schon einmal dort sind? Richtig - an den Strand gehen. Nun bin ich eigentlich nicht der Strandurlauber, aber so ein Stündchen halte ich es schon aus. Vor allem, da es dieses Wochenende ziemlich warm werden soll. Da ist eine kleine Abkühlung im Meer auch bei mir willkommen.

Und was hat die Vintagelady bzw. das Gothgirl alles so in der Badetasche? Seht selbst:


Badetascheninhalt einer alternativen Lady


Gaaaanz wichtig: Sonnencreme! Wir wollen doch die vornehme Blässe erhalten ;) Das Ganze dann gleich auch noch speziell für die Lippen - nichts riskieren.

Natürlich darf der Retro-High-Waist-Bikini nicht fehlen! Dazu das Turban-Badehäubchen und die Vintage-Sonnenbrille: alles in schlichtem, elegenatem Schwarz.


Darf nicht fehlen: Der Retro-Bikini und die Sonnenbrille.


Das Badetuch ist ein Mitbringsel vom WGT 2014. War von euch auch jemand dort? Dann erinnert ihr euch sicher noch daran, dass es unsagbar heiß war an diesem Pfingstwochenende. Spontan entschieden wir uns daher, den Pfingstmontag an einem Leipziger Baggersee zu verbringen. Da wir dies jedoch bei unserer WGT-Planung nicht berücksichtigt hatten, musste irgendwo ein Badetuch her. Und wo haben wir es gefunden? In der Agra am Queen of Darkness-Stand! Das war ein sehr netter Zufall. Seitdem ist es mein "Immer-Wenn-Ich-Baden-Gehe"-Handtuch.



Sonnenschutz, Handtuch und Musik - essenziell!


Für ein wenig Unterhaltung ist natürlich auch gesorgt: Musik und ein Roman sind mit dabei - falls es doch mal langweilig werden sollte (ja, ich gebe zu: ich habe ein kleines Problem damit, einfach mal zu entspannen).



Wasser und ein Buch - für Unterhaltung ist gesorgt.



Fehlt nur noch etwas für das leibliche Wohl: Wasser. Wenn es so unglaublich warm ist und die Sonne strahlt, sollte man auf keinen Fall vergessen, Wasser einzupacken - ich habe immer Wasser dabei.

Die wunderschöne Badetasche mit den Kirschen und den Blüten darauf ist im Übrigen auch ein Fund aus einem Second-Hand-Laden. Stöbern lohnt sich!

Vielleicht schaffe ich es ja, ein paar Bilder zu machen, die ich euch dann natürlich nicht vorenthalten werde. Wünscht mir ein wenig Entspannung.


Bis dahin: Cheerio and stay different!

Eure


Sonntag, 19. Juni 2016

Flohmarktfunde als Street-Style-Outfit kombiniert - ootd

Hallo, meine lieben alternativen Menschen!

Hier, wie versprochen, die ersten Flohmarktfunde auch mal getragen und kombiniert, als ootd/Street-Style-Outfit:




Wie ihr sicherlich erkennt, trage ich hier den Kirschen-Cardigan aus meinem letzten Post, kombiniert mit der schwarzen Perlenkette des Accessoire-Posts. Beides sind natürlich Flohmarktfunde.



Dazu einen schlichten schwarzen Skaterskirt, also einen glockenförmigen kurzen Rock, blickdichte Nylons und Ballerinas. Ich mag Ballerinas - auch wenn sich bei diesem Thema wohl die Geister scheiden - ich finde sie bequem, chic und perfekt für den Alltag. Und: sie machen keinen Watschelgang! Nicht mehr als andere flache Schuhe. Das musste ich mal los werden ;)








Das soll es für den heutigen Sonntag auch schon gewesen sein. Genießt das Restwochenende.

In diesem Sinne: Cheerio and stay different!
Bis ganz bald!

Eure







Dienstag, 14. Juni 2016

Second-Hand- und Flohmarktfunde: Kleidung "Die Erste"

Hallo, meine lieben alternativen Menschen!

Heute gibt es endlich die angekündigten Flohmarkt- und Second-Hand-Funde. Nach einer einwöchigen aufgezwungenen Internetabstinenz (Danke, Blitz!), sind meine Nachbarn nun so lieb und lassen mich ihr WLAN nutzen.
Also: Dieses Mal möchte ich euch Kleidung vorstellen, die ich innerhalb der letzten Monate aufgespürt und günstig erworben habe und nun mein Eigen nennen darf.

Beginnen wir mit zwei Teilen, die ich modisch eher in Richtung Rockabilly/Gothabilly stecken würde. Zunächst die wunderhübsche schwarze Bluse mit weißen Punkten. Ein Klassiker, der immer geht, beispielsweise kombiniert mit einem Bleistiftrock - alltagstauglich, feminin, elegant aber auch etwas verspielt, durch die schon mädchenhaften Punkte. 








Die kleinen Puffärmelchen geben der Bluse einen extra femininen und auch jugendlichen Touch, greifen also die Funktion der Pünktchen noch einmal auf und verstärken den mädchenhaften Gesamtdruck. "Normale" schwarze und schlicht geschnittene Blusen wirken eher burschikos, gar maskulin und hart. Dies hat selbstverständlich auch seinen Reiz, gerade, wenn das Outfit im Military-Stil gehalten ist.  



Möchte ich sie etwas mehr im Gothic- oder auch Gothabilly-Style tragen, kann ich einfach die Bluse mit einer schwarzen Corsage kombinieren. Auch hier wieder zum schwarzen Bleistiftrock (oder auch einem Rock in A-Linienform) greifen, dazu schwarze Nylons, Pumps - und das Outfit steht. Je nachdem, welche Richtung ich eher einschlagen möchte, dementsprechend sollte ich auch Haare und Make-Up stylen. Damit kann ich einem einfachen Outfit eine ganz andere Wirkung geben. Dazu noch das ein oder andere, vielleicht auch etwas klischeehafte Accessoire (Achtung: bei Klischees nicht übertreiben, eines reicht vollkommen!) - fertig.


Das zweite Teil, welches ich wirklich eher in Richtung Rockabilly stecken würde, ist dieser süße Cardigan mit Kirschendruck:






Ja, ich muss zugeben, dass Kirschenmuster ist definitiv ziemlich klischeehaft. Aber, so what? Mir gefällt es. Auch hier ist es wichtig, das Teil passend zu kombinieren. Trägt man darunter ein schlichtes Schwarzes, vielleicht in A-Linienform, erneut die schwarzen Nylons und Pumps, wirkt der Cardigan absolut retro. Dies liegt auch an den 3/4 Ärmelchen und dem Rundhalsausschnitt. Ein netter Begleiter im Alltag, wenn man das schlichte Schwarz mal ein wenig aufpeppen will.





So. Genug Whateverbilly erst einmal und mehr klassisch goth. Über das nächste Stück, welches ich euch zeigen möchte, habe ich mich besonders gefreut. Corsagen sind einfach der ideale Begleiter ein jeder gothic- und auch vintage- begeisterten Dame. Daher besitze ich auch eine Menge verschiedener Varianten, die ich allerdings meist nicht im Alltag trage, sondern benutze, um alltägliche Outfits aufzupeppen, wenn ich ausgehe oder sonstige besondere Veranstaltungen anstehen. Daher erklärt sich natürlich, wieso ich mich sehr gefreut habe, dieses Stück für wirklich kleines Geld auf einem Flohmarkt entdeckt zu haben:




Eine schwarze Vollbrust-Corsage aus Stoff mit einem schönen barocken Muster darauf. Dieses Teil ist, wie ich finde, der Inbegriff einer Corsage für Gothic-Ladys. Sie kann zu schlichten Röcken oder Kleidern jeglicher Form genauso gut kombiniert werden, wie zu ausladenden Barock- und viktorianischen Kleidern. Ein Allrounder also.




Oben und untern ist die Corsage mit schön verspielten kleinen Details ausgestattet, eine Art Raffung, die eine Alternative zu einem normalen Übergang bietet und auch besser zum barocken Stil des Musters passt, als eine schlichte Naht. 






Geschlossen wird dieses Teil wie sehr viele Corsagen: Vorn ist eine Leiste mit Haken zum einhaken angebracht, hinten hat sie die obligatorische Schnürung. Hier mal ein kleiner Tipp zur Schnürung von Coragen: geschnürt werden sollte ungefähr in der Mitte der Corsage (und nicht am unteren Ende). An dieser Stelle sitzt (normalerweise) der schmalste Punkt von uns Ladies: die Taille - und diese möchten wir ja gerade betonen! So kann man aus der Corsage das Beste herausholen ;) .



Besonders mag ich auch die Idee, im Dekolleté Bänder zum Binden einer kleinen Schleife anzubringen - ein hübsches Detail, welches die Blicke auf die Stellen zieht, die wir betonen möchten.




Das war der erste Teil meiner Kleidungsstücke, die ich Second Hand erworben habe. Ich hoffe, euch hat der bisherige Einblick gefallen. Bald stelle ich euch die nächsten drei Stücke meiner Funde im Bereich Kleidung vor - es waren doch mehr, als ich gedacht habe.

Bis dahin: Cheerio and stay different.
Bis ganz bald.

Eure




Sonntag, 5. Juni 2016

Second-Hand- und Flohmarktfunde: Schmuck und Accessoires

Hallo, meine lieben alternativen Menschen!

Heute stelle ich euch ein paar kleine Accessoires vor, die ich in letzter Zeit auf Flohmärkten ergattern konnte, tauglich zur Erweiterung und Perfektionierung von Vintage- und Goth-Outfits:
 

Flohmärkte und Second-Hand-Läden sind einfach ideal, um Vintage-Stücke oder auch gothicinspirierte Dinge, wie Kleidung oder Accessoires, zu finden. Denn sind wir mal ehrlich: im Einzelhandel suche ich schonmal ziemlich lange, wenn ich etwas Ausgefallenens möchte, da herrscht nunmal das aktuelle Modediktat vor; für Basics super - für den eigenen Stil eher ungeeignet. Ganz abgesehen davon ist Second-Hand-Ware häufig recht günstig (es sei denn, man verirrt sich aus Versehen in Antiquitätenläden, wo man dann von der häufig eher betagten Dame hinter der Theke durch die extravagante Brille misstrauisch beäugt wird) und somit auch für den kleinen (Studenten-) Geldbeutel gut geeignet. Ich finde es ohnehin immer gut, Dinge nicht unbedingt neu zu kaufen. Ob Kleidung und Accessoires oder auch Möbel und andere Dinge. Zwar gehe ich auch gern shoppen, und manche Dinge kaufe ich einfach lieber neu (Bademode oder Lingerie beispielsweise), aber prinzipiell finde ich Second Hand eine gute Sache; nicht zuletzt, um dem Konsumwahn und der Wegwerfkultur ein wenig entgegen zu wirken.

Beginnen wir mit der Haarspange in Leo-Optik. Diese Haarspange habe ich vor Kurzem auf einem kleinen, ja ich würde sagen: Studentenflohmarkt, entdeckt und konnte nicht daran vorbei gehen. Ich habe zugegebener Maßen eine kleine Schwäche für Leo und auch für Schleifchen.



Leopardenmuster ist natürlich ein Hingucker, ob man es nun mag oder nicht. Ich kenne viele Damen, die es lieben, aber auch mindestens genauso viele Ladys, die es absolut nicht mögen. Ich finde, dass es auch immer darauf ankommt, wie man es kombiniert. Wenn das restliche Outfit schlicht geschnitten und einfarbig ist (in meinem Fall natürlich schwarz), können Leo-Accessoires das Ganze ein wenig aufpeppen, ihm einen leicht verspielten Look geben. Kombiniert man zum Beispiel einen Cardigan und ein Haaraccessoire im Leo-Look zu einem schlichten schwarzen Kleid, schwarzen Strümpfen und Pumps, finde ich das durchaus harmonisch. Mit Blue Jeans, roten Chucks und pinkem Shirt könnten Leo-Cardigan und Schleifchen doch etwas deplaziert wirken. Dieses Problem wird sich bei mir allerdings wohl nie stellen, bevorzuge ich doch, wie wohl auch die meisten unter euch, elegantes Schwarz in meinem Kleiderschrank.
 


Kommen wir nun zu den Perlenketten: beide sind selbstverständlich nicht echt. Als Vegetarier aus ethischen Gründen, mit dem ein oder anderem veganen Zug, kann ich problemlos auf echte Perlen verzichten. 

 
















Beide Stücke sind ebenfalls Flohmarktfunde und ich habe jeweils 50 Cent für sie bezahlt - absolut studentenbudgettauglich also. Ich finde, dass beide Ketten durchaus chic aussehen, auch, wenn es sich um Modeschmuck handelt. Günstig und unecht heißt nicht, dass die Accessoires automatisch danach ausehen und schlecht gemacht sein müssen: einfach einen genaueren Blick auf das Stück werfen. Sieht man bei jeder einzelnen Perle Kanten von der Fertigung? Dann doch lieber verzichten, auch, wenn es noch so günstig ist. Ist die Kette zu locker, wirkt es, als ob Perlen dazwischen fehlen würden, sodass man den Faden sieht? So etwas sieht tatsächlich eher unschön aus und enttarnt den Schmuck gleich auf den ersten Blick als Modeschmuck. Für Perfektionisten wie mich sowieso ein No-Go. Bei diesen beiden Teilen hatte ich Glück.


 
Bei der hellen Kette finde ich besonders süß, dass sie am Ende des Verschlußkettchens noch eine kleine Miniperle aufgefädelt hat: gerade bei hochgestecktem Haar sieht dieses kleine Detail sehr hübsch aus.






Die schwarze Kette finde ich ganz besonders, und ich habe mich sehr darüber gefreut, dieses Schnäppchen zu machen, denn so eine Kette hatte ich schon länger gesucht und auf Flohmärkten immer mal wieder danach gestöbert. Das Besondere an ihr ist, dass die Perlen unterschiedlich groß sind, wie man gut erkennen kann: ich mag das sehr. Ich kann gar nicht mal sagen, wieso - ich mag es, wenn die Perle in der Mitte des Dekolletés die Größte ist und sie sich zu den Seiten hin verjüngen. Vielleicht, weil so der Blick auf die Mitte des Körpers gelenkt wird - und ich liebe Symmetrie.



Und nun zu dem letzten Teil für diesen Post: Die Tuchklemme im Camée-Stil, die man auch wunderbar zu einer Brosche umfunktionieren kann. Auch dieses Stück habe ich für kleines Geld auf dem Flohmarkt erworben. Ich glaube nicht, dass sie wirklich sehr alt ist, also wirklich ein Vintage-Teil, genauso wenig, wie die anderen Stücke vermutlich, aber sei es drum. Retro-Feeling und Chic verleihen sie dem Outfit in jedem Fall.



Hier sieht man den typischen Tuchklemmenverschluss. Als Brosche kann man die Klemme natürlich nicht immer wie eine klassische Brosche mit einer Nadel einsetzen. Aber man kann sie beispielsweise an einen Kragen oder in einen Ausschnitt klemmen. Dies sieht erstens nett aus und kann zweitens auch noch einen Zweck erfüllen, nämlich das Dekolleté ein wenig zusammen zu halten. Für euch habe ich mal ein Beispiel heraus gesucht, wie ich die Klemme kombiniere:




Dieses Bild dürftet ihr schon von meinem WGT-Outfit Post kennen. Ich habe es am ersten Tag des WGT 2015 getragen. Und wie man erkennt, habe ich die Tuchklemme in das Dekolleté geklemmt.


Ich hoffe, euch hat der kleine Einblick in meine Flohmarkt-Shopping-Verhalten gefallen. Es werden noch weitere Funde folgen, die ich euch gern vorstellen möchte und die euch vielleicht dazu inspirieren, beim nächsten Flohmarktbesuch nach bestimmten Dingen Ausschau zu halten.


In diesem Sinne: Cheerio and stay different!
Bis ganz bald.

Eure