Sonntag, 31. Juli 2016

Meine Projekt Pitchfork Tickets sind angekommen!

Hallo, meine lieben alternativen Menschen!

Wie ich schon gestern auf Facebook und Instagram mitgeteilt habe, hab ich meine Tickets für die diesjährige Project Pitchfork Tour bekommen - wohooo! Ich freue mich ja schon geringfügig arg, muss ich zugeben. 


Ich - und meine Karten - MEINS!


Jetzt heißt es allerdings: warten bis zum Oktober. Und wer mich kennt, weiß, dass ich sehr viele Stärken habe, Geduld aber leider nicht wirklich zu diesen zählt. Aber was nützt es... mir bleibt nichts anderes übrig, als zu warten.

Ich liebe diese Urgesteine der deutschen Gothic-Szene. Obwohl ich die älteren Sachen von ihnen erst vor ein paar Jahren entdeckt habe, kann ich mir eine Favoriten-Playlist ohne Songs wie Requiem nicht mehr vorstellen. Selbstverständlich findet aber auch nach wie vor so etwas wie Rain darin Platz. Und mal ehrlich: wie sympathisch ist Peter Spilles eigentlich?! Bei so einem Vocals-Menschen kann man die Band nur mögen.

Für alle, die mehr wissen wollen, geht es hier zur offiziellen Homepage der Formation.

Selbstverständlich werde ich euch nach dem Konzert mit ausreichend vielen Eindrücken versorgen. Dauert aber noch. Bis Oktober.

Das soll es auch schon gewesen sein für heute, genießt euer Restwochenende. Vielleicht mit ein wenig Hintergrundmusik von den Jungs?




In diesem Sinne: Cheerio and stay different!

Eure 






Dienstag, 26. Juli 2016

Wenn Goths versuchen Farbe zu tragen - what a mistake?

Hallo, meine lieben alternativen Menschen!

Heute möchte ich mal etwas zum Thema Farbe und Kleidung mitteilen. Ob Grufti oder nicht: wie sicherlich die Meisten unter euch wissen, tragen Goths Schwarz - immer, nur! Aber ist das tatsächlich so?

Wenn man beginnt, sich für eine Subkultur zu interessieren und gar dafür entscheidet, dazu gehören zu wollen, neigt man oftmals dazu, sich die entsprechenden klischeelastigen Verhaltensweisen, den Kleidungsstil, ggf. die Standard-Szenemusik etc. näher anzuschauen, anzuhören und anzueignen. Das ist sicherlich vollkommen normal und gerade zu Beginn auch hilfreich: kennt man sich doch noch nicht wirklich mit der entsprechenden Subkulur, ihren Werten und Vorstellungen aus - wie auch?  Man möchte erstmal dazu gehören, Anschluss finden und sich daher auch äußerlich als Szeneanhänger erkennbar zeigen.

So war es natürlich auch bei mir. Als ich so langsam anfing, mich mehr in Richtung Goth zu entwickeln, tat ich genau das, was man von einem Teenie, der dazu gehören möchte, erwartet: die Klamotten, die gekauft wurden, mussten schwarz sein. Neue Musik und Accessoires mussten her. Blue Jeans wurden komplett verbannt (immernoch die beste Entscheidung, die ich jemals treffen konnte). Ab und an ging es auch mal in die nächstgrößere Stadt, in der es Bekleidungsgeschäfte mit Goth-Mode und Accessoires gab. Und dort wurde dann fleißig gekauft, solange das Taschengeld es her gab: vom Nietenhalsband bis zur Spitzenstrumpfhose, von Springern bis zur Corsage.
Viele Jahre bestand mein Kleiderschrank quasi ausschließlich aus schwarzer Kleidung. Ab und an fand man ein dunkelrotes oder violettes Stück dazwischen - die tolerierten Grufti-Farben :D. Damals wurde ich mal von jemandem gefragt, wie ich mich fühlen würde, wenn ich mit einem knallroten Pullover durch die Straßen gehen müsste und ob ich mir dann unwohl vorkommen würde. Ich habe ernsthaft über diese Frage nachgedacht und kam zu dem Schluss, dass ich mich äußerst unwohl fühlen würde. Ich wäre mir vorgekommen, als würden mich die Leute anstarren (was natürlich viel mehr so ist, wenn man ausschließlich Schwarz trägt), als wäre ich nicht ich.

Einige Jahre später begann ich dann hier und da meinen Kleiderschrank durch Teile in gedeckten Farben zu erweitern. Ich weiß auch nicht so recht, wieso. Vielleicht, weil ich in Sachen Goth-Mode nach so langer Zeit einfach alles schon zig mal durch hatte. Unter anderem kam auch daher irgendwann das Interesse am Vintage-Stil, der mir wieder neue und auch, wie ich finde, "erwachsenere" Möglichkeiten bot, mich auszudrücken. 
Meist geht der "Farbvorgang" heute so von statten, dass ich mich für eine Farbe (jenseits von violett und dunkelrot) entscheide, die sich in meinen Augen gut mit schwarz kombinieren lässt und vielleicht auch ein wenig vintage-angehaucht ist - um dann, wenn die Teile in meinem Schrank angelangt sind und ich sie auch schon 5x vorm Spiegel zu Hause an hatte, festzustellen, dass ich mich in schwarz am wohlsten fühle - Farbe empfinde ich zu allermeist tatsächlich als fremd, als Fehler.
Einmal hatte ich den unbändigen Drang, beigefarbige Stücke kaufen zu müssen - ich glaube, das hat ungefähr einen Monat lang angehalten. Danach folgte Rosa - auch wieder aus dem Schrank verbannt. Irgendwann habe ich mir dann angewöhnt, nur noch Accessoires in der entsprechenden Farbe anzuschaffen und zu testen, ob es überhaupt ansatzweise etwas für mich ist. War doch etwas kostspielig auf die Dauer. Ich habe festgestellt, dass es hier und da mit sehr dunklen Farben funktioniert - sparsam eingesetzt. Dunkelbraun, Dunkelrot oder auch mal Dunkelgrau - das sind Farben, die man ab und an mal in meinem Gürtel, meiner Tasche oder meinen Schuhen wieder findet, wenn ich ganz mutig unterwegs und etwas komisch drauf bin, trage ich auch mal ein entsprechenden Cardigan. Tatsächlich erleichtert mir der minimale Einsatz vom Farbe auch das Arbeitsleben - man hat ja nicht immer Lust, gleich auf sein Äußeres angesprochen zu werden - was mir natürlich auf der Arbeit schon passiert ist. Auch hier und da mal Kleidung mit einem Muster im Grundschwarz kann ich mittlerweile gut tolerieren - Leo, beispielsweise. Aber selbst dann komme ich mir oft noch komisch vor.
Am liebsten sehe ich mich komplett in schwarz. Ich weiß nicht - es gibt mir einfach so ein wohles "zu Hause"-/"das-bin-ich"-Gefühl. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es daran liegt, dass ich in entscheidenen und prägenden Jahren nichts anderes getragen habe. Obwohl ich mittlerweile absolut in der Szene und im Leben angekommen bin, obwohl Goth für mich schon lange nicht mehr Aussehen, sondern Einstellung und Lebensgefühl ist - schwarze Kleidung ist mir nach wie vor sehr wichtig. Wenn auch nicht mehr die "Nietenhalsband-Springer-abgewrackte-Strumpfhose"-Variante. Naja, ok - Docs müssen schon ab und an noch sein ;) .

Ich kenne einige Szenemenschen, die im Laufe der Jahre ihren Kleidungsstil auf ein geringes Goth-Maß reduziert haben oder ihn nun mit anderen Stilen kombinieren. Es hat wohl etwas damit zu tun, dass diese Menschen im "echten Leben" funktionieren müssen und nicht jeder Arbeitgeber/KiTa-Leiter/Bankangestellter/Whatever sonderlich tolerant ist. Aber vermutlich haben sie auch einfach ihren eigenen Stil gefunden - dieser muss nicht immer nach Schema F aussehen. Und natürlich gibt es auch nach wie vor viele Menschen, die ihre Szenezugehörigkeit durch Standard-Goth Kleidung, Accessoires usw. ausdrücken wollen - und auch das ist vollkommen ok, Hauptsache wohlfühlen - hier mal wieder mein üblicher Appell an Toleranz auf allen Seiten. Denn der Mensch hinter der "Maskerade" zählt, wie auch immer sie gestaltet ist (ja, ich glaube, alle Menschen "maskieren" sich irgendwie). Und der ist der Gleiche, ob nun im Trad-Goth-Outfit oder im Vintage-Goth-Outfit oder in Blue Jeans oder im Jogginganzug  - wichtig ist doch seine Einstellung, sein Charakter, sein Verhalten. Wer seine schwarze Szene-Kleidung ablegt und meint, dass er nun nicht mehr in die Szene gehört, war wohl nie ein Grufti, genauso wie die, die so über jene Menschen denken.

It's Black Friday hat im Übrigen mal ein nettes Video dazu gemacht, wie man sich als Trad-Goth fühlt, wenn man "normal" auf die Straße gehen muss, sehr lustig und empfehlenwert - und für mich absolut nachvollziehbar!

Das war mein Sermon zum Thema Farbe und Kleidung als subkultureller Mensch. Ich hoffe, ihr fühlt euch unterhalten und vielleicht erkennt sich der ein oder andere von euch ja wieder? Eure Meinung und Erfahrungen hierzu gern in die Kommentare!

In diesem Sinne: Cheerio and stay different!

Eure




Freitag, 22. Juli 2016

Second-Hand- und Flohmarktfunde: Taschen: "Die Zweite"

Hallo, meine lieben alternativen Menschen!

Heute möchte ich euch eine weitere Second-Hand-Tasche vorstellen, die ich, neben Frau Schmidt, ebenfalls in den letzten Monaten entdeckt und mir gleich angeeignet habe - diese wunderhübsch geschnittene kleine schwarze Vintage-Tasche:




Ich habe sie vor ein paar Wochen in einem Second-Hand Laden entdeckt und gleich mitgenommen, einfach, weil ich sie so süß fand. Wenn man es genau betrachtet, ist sie für meine Bedürfnisse eigentlich viel zu klein. Handy, Geldbörse und Schlüssel passen gerade so hinein, dann wird es auch schon eng. Aber ich konnte einfach nicht daran vorbei gehen.



 


Durch ihre Messing-Beschläge und ihren Schnitt wirkt sie absolut vintage (und auch ein wenig steampunk) und sie ist es auch. Denn, wie man an ihrer Oberfläche bei genauerem Hinschauen erkennen kann, hat sie schon einige Jährchen hinter sich. Aber sei es drum -  das ist nunmal Vintage-Ästhetik.




Trotz allem habe ich sie bereits mehrfach getragen, wie in diesem Sonntagsspaziergangs-Outfit/ OOTD. Hier noch einmal ein kleiner Einblick:




Ich würde mich sehr freuen, wenn ich so ein Täschen noch einmal in etwas größer (und vielleicht auch etwas besser erhalten) irgendwo finden würde. Leider entspricht dieser Stil absolut nicht dem heute gängigen Schnitt von Handtaschen, obwohl ich ihn persönlich absolut klassisch finde. Falls jemand einen Tipp hat, wo ich so etwas in dieser Art bekommen könnte oder welche Marke ähnliche Produkte herstellt, gern in die Kommentare.
Ansonsten muss ich meinen Liebsten damit beauftragen, mir so ein Stück zu produzieren. Ja, mein Schatz kann Handtaschen nähen :D Allerdings bedeutet es wirklich unheimlich viel Zeit und Aufwand. Er würde keine Luftsprünge machen, glaube ich.
Also: Immer her mit euren Tipps!

In diesem Sinne: Cheerio and stay different!
Bis ganz bald.

Eure



Mittwoch, 20. Juli 2016

Sommerwetter nonsense :)

Hallo, meine lieben alternativen Menschen!

Was für ein Wetter heute! Die Sonne strahlt und beschert uns mit 33°C hier im südlicheren Deutschland einen der bisher heißesten Tage des Jahres. 
Manchmal bereue ich es ja, schwarz zu tragen - nein, Spaß! Selbstverständlich nicht. Aber vor allem als klassischer Grufti hat man es bei solch einem Wetterchen definitiv nicht leicht: Die Füße qualmen in den Springern (oder alternativ auch Pikes), selbst der beste Haarlack versagt und das Nest sackt langsam ab, der Eyeliner löst sich auf. Und wie erhalte ich nur meine vornehme Blässe?!? Wer kennt diese Probleme nicht? ;)
Die vintage-inspirierte Mode bietet da doch das ein oder andere luftigere Kleidungsstück, auf welches ich bei diesen Temperaturen zurück greifen kann - allerdings bleibt trotzdem das Problem mit dem Schwarz, den Haare, dem Eyeliner, der Blässe...

Aber gut, wir wollen uns ja nicht immer beklagen und nicht verzagen, Regen ist auch nicht besser und es scheint, als ob wir nun langsam den Sommer bekommen, nach dem sich alle (naja, fast alle) sehnen. Also heißt es, das Beste draus machen: Sonnencreme draufgeschmiert, Brille aufgesetzt und ab an den See, ein schattiges Plätzchen suchen - oder noch besser: ab in den Urlaub ans Meer (*fernwehhab*).




Genießt das Wetter, meine Lieben - und versauert nicht vorm PC. An alle, die aus berufstechnischen Gründen an diesen gefesselt sind: Mein Beileid! Tatsächlich sitze auch ich gerade am Laptop und arbeite. Aber Katzenvideos schauen heitert auf - glaubt mir, mein "täglich-gute-Laune-Brot"- miau.

Und nun ist es schon soweit, dass ich auf meinem Blog über das Wetter schreibe, beenden wir das hier lieber mal... obwohl ja auch für nonsense mal Platz sein muss.

In diesem eher sinnbefreiten Sinne: Cheerio and stay different! 

Eure 



Sonntag, 17. Juli 2016

OOTD: Sonntagsspaziergangs-Outfit - sommerlich und leger.

Hallo, meine lieben alternativen Menschen!

Heute gibt es wieder einmal ein Sonntagsspaziergangs-Outfit, also ein kleines OOTD. Vergangenen Sonntag war es unheimlich warm hier im südlicheren Deutschland. Daher ist das Outfit auch dementsprechend sommerlich und recht leger gehalten - absolut alltagstauglich.




Das Kleid ist aus der aktuellen H&M Kollektion und ich mag es total (ja, ich, Grufti, kaufe auch mal bei H&M, denn es kommt nicht darauf an, woher man seine alternativen Outfits bekommt (ethische Beweggründe mal außen vor, weil anderes Thema), sondern, ob es einem gefällt, zum eigenen Stil passt, etc.). 
Ich habe es mir gleich ein zweites Mal zugelegt, einfach, weil es so toll ist. Was finde ich so gut? Zuallerst einmal die Ärmel im Schmetterlings-Stil: ein besonderes "Etwas" im retro-Look, in meinen Augen absolut feminin. Unter der Brust ist es mit Hilfe eines Gummizuges gerafft und geht dann wieder weiter auseinander - gut geeignet, um ein wenig die Problemzonen zu kaschieren. Allgemein sitzt es sehr locker und ist daher wirklich perfekt für diese Temperaturen. Allerdings ist der Ausschnitt recht weit, man sollte also etwas darunter tragen  - Mutige vielleicht nur einen BH, ich habe mich für die Bandeau-Variante entschieden. Selbstverständlich könnte man den Ausschnitt auch perfekt mit einer Tuchklemme oder einfach einer Sicherheitsnadel elegant zusammenhalten.




Kombiniert habe ich das Kleid mit schlichten schwarzen Ballerinas und einer kleinen braunen Handtasche im vintage-Stil (die man hier nicht sonderlich gut sehen kann, aber die ich auch schon bei diesem Outfit-Post getragen habe und der ich ganz bald auch einen eigenen Platz in meiner Flohmarktreihe einräumen werde).  

Bei den Temperaturen finde ich es besonders wichtig, meinen Nacken von Haaren zu befreien. Langhaarige Ladys kennen das: unter der Pracht kann sich eine enorme Hitze ansammeln, was bei einer Außentemperatur von 32°C nicht wirklich nötig ist. Daher habe ich meine Haare zu einem hohen, nicht sonderlich ordentlichen Dutt zusammengebunden und ihn am Hinterkopf mit meiner Leo-Haarspange, die ich euch in diesem Second-Hand- und Flohmarktfunde -Post vorgestellt habe, versehen:






Dieses kleine Detail macht den Look ein wenig verspielter, femininer. Accessoires eignen sich hervorragend, um eher legeren Look oder auch Mode von der Stange einen individuellen Touch zu verleihen.




Mein Make-Up habe ich ebenfalls recht schlicht gehalten: Lidstrich, wing-like erweitert mit einer gepunkteten Linie. Zu viel Make-Up empfinde ich bei solchen Temperaturen, bei denen man nun einmal auch etwas schwitzt, eher als unangenehm, da ich ständig darauf achten muss, ob auch alles noch dort ist, wo es sein soll.




Das Kleid taugt übrigens auch super für den Strand, wenn man sich vor der Sonne schützen will. Ich habe es selbst neulich in meinem Mini-Urlaub erprobt:




So, meine lieben - ich schätze mal vornehmlich - Ladys. Das war mein sommerlicher, zugegebener Maßen eher vintage- als goth-inspirierter street style Outfit-Post. Ich hoffe, es hat euch gefallen.

In diesem Sinne: Cheerio and stay different!
Bis ganz bald.

Eure


Mittwoch, 13. Juli 2016

Der Turban und ich - eine Liebesgeschichte?

Hallo, meine lieben alternativen Menschen!

Vor kurzem überkam mich der unbändige Drang, mir einen Turban anschaffen zu müssen. Vermutlich kennt ihr solch eine Situation: Irgendwie überkommt mich häufiger der Gedanke, dass ich dieses Accessoire oder jenes Kleidungsstück plötzlich unbedingt brauche, sofort. Ich frage mich, wie ich bisher nur ohne leben konnte? Und wenn ich es doch bloß hätte, ich würde es jeden Tag und auch nachts tragen - weil: es ist doch so toll! Ja, auch ich bin vor solchen Konsumwahn-gesteuerten Gedanken nicht sicher :D

Manchmal hilft warten. Dann geht es weg. Warten ist im Zeitalter von etlichen Online-Shops und Auktionsplattformen jedoch nicht so leicht. Meist habe ich allerdings so genaue Vorstellungen, von dem, was ich haben möchte, dass ich ziemlich lange suchen muss und sich dieses "angefixt-sein" dann von selbst erledigt - aber eben nur meist. 

Langer Rede kurzer Sinn: Ich bin schwach geworden - der Turban musste her!




Zugegeben: Hört man in unserer westlich orientierten Gesellschaft den Begriff "Turban" assoziiert man meist einen orientalisch und auch religiös geprägten Hintergrund. Das ist ja auch nicht falsch: schließlich hat diese Form der Kopfbedeckung ihren Ursprung im persischen Raum und wird hier, ebenso wie im indischen Raum, häufig aus religiös motivierten Gründen und meist von Männern getragen.
Allerdings hat der Turban schon lange Einzug in die westliche Vintage-Modewelt gehalten: So findet man ihn bereits auf den Häuptern der stolzen Filmdiven der schwarz/weiß-Filme vergangener Zeiten.


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Gloria Swanson (1899-1983), Foto: Compass Rose


Die amerikanische Filmdiva und Produzentin Gloria Swanson war offenbar eine bekennende Turban-Freundin: Hier sieht man sie in jungen Jahren, bei einer Studioaufnahme und einige Jahre später bei den Dreharbeiten zum Film Sunset Boulevard.


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Gloria Swanson, um 1950, Foto: Pinterest


Aber auch Damen wie die junge Greta Garbo, die deutsche Schauspielerin und Sängerin Marlene Dietrich oder Oscarpreisträgerin Elizabeth Taylor ließen sich den - ja man kann schon sagen Trend - nicht nehmen:


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Greta Garbo, Foto: HQhair


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Marlene Dietrich, 1955, hier mit einem Turban von Dior, Foto: Pinterest


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Elisabeth Taylor, Foto: HQhair


Der Turban ist also definitv ein Vintage-Stylingelement, keine Frage. Aber wie sieht es nun mit dem Goth-Faktor aus?
Auch in der Modewelt der Schwarzen Szene sind ausgefallene Kopfbedeckungen, die durchaus wirken, als seien sie einer vergangenen Epoche entsprungen, nicht fremd: man bedenke die ausgefallenen Hüte, verschiedenen Formen von Fascinators oder auch die Zylinder, die man immer wieder im Stylingrepertoire der - im wahrsten Sinne des Wortes - kreativen Köpfe antrifft. Unter anderem eben auch reichlich turbanähnlichen Kopfschmuck. Hier ein aktuelles Beispiel vom WGT 2016:


Besucher des WGT 2016
Besucherinnen des WGT 2016, Foto: MDR JUMP/Jeannine Völkel


Der Schritt vom Kopfband zum Turban ist nicht mehr weit, binden doch einige Ladies ihren Turban sowieso so, dass er am höchsten Punkt des Kopfes offen bleibt und damit einem Band ähnelt. Die Künstlerin, Schriftstellerin und Musikerin Amodali trägt bei ihren Auftritten fast immer solch einen Kopfschmuck, so auch bei ihrer Performance auf dem WGT 2008.


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Amodali, Foto: heaten harvest
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Amodali, Performance auf dem WGT 2008, Foto: amodali.com


Also: warum nicht auch mal zum Turban greifen? Erinnert er doch an die Diven des Film Noir und dessen düstere, pessimistische Romantik, an vergangene Zeiten, an eine Sehnsucht nach anderen Gesellschaftsformen.




Bisher habe ich ihn noch nicht häufig getragen, es sollte ja auch zum restlichen Outfit passen (soviel zum Thema: brauche ich unbedingt!). Vermutlich liegt es auch daran, dass ich mich erst einmal an den Anblick im Spiegel gewöhnen muss: keine Haare, die den Blick auf sich ziehen, der absolute Fokus liegt nun auf meinem Gesicht. Aber nun ist er ein Teil meiner wachsenden Sammlung verschiedener Kopfbedeckungen, und ich bin mir sicher, dass er das ein oder andere Styling, sobald ich mich etwas daran gewöhnt und ein wenig ausprobiert habe, perfektionieren oder auch interessanter gestalten wird. Ideen und Kombinationsvorschläge sind herzlich willkommen, immer hinein in die Kommentare!

Als äußerst praktisch hat sich das gute Stück schon während meines Mini-Urlaubs am Meer erwiesen: dort hat er mein Haar vor der Sonne und dem Salzwasser geschützt. Auch passte er durchaus gut in Kombination mit meinem Retro-High-Waist-Bikini. Also: als Badehaube taugt er allemal :D

In diesem Sinne: Cheerio and stay different!
Bis ganz Bald.
























Eure




Montag, 11. Juli 2016

Ein neuer Gastautor: Victor von Void!

Meine lieben alternativen Menschen:

Ich freue mich sehr, euch heute meinen neuen Gastautor Victor von Void auf meinem Blog vorstellen zu dürfen! 

Victor von Void


Victor ist seid ca. 20 Jahren in der Schwarzen Szene aktiv und wird euch von nun an hier regelmäßig mit Einblicken in seine Welt und seine Gedanken erfreuen. 

Ihr möchtet mehr über Victor erfahren? Klickt doch einfach mal hier, oder oben in die Navigationsbar auf "Gastautor Victor von Void".

Warum ein Gastautor? Zuallererst, weil Victor ein wunderbarer Mensch und ein wichtiger Teil meines Lebens ist. Aber auch, weil es immer gut und absolut notwendig ist, verschiedene Ansichten zu gewissen Themen zu publizieren, zu lesen und zu prüfen. Und weil Victor vermutlich auch andere Lifestyle-Themen und Interessen behandeln wird, als ich es bisher getan habe, was mehr Information für euch bedeutet. Und weil Vielfalt etwas Wunderbares ist. Und, und, und... diese Liste könnte ich noch unendlich weiter führen, aber bitte... lasst euch überraschen!

Selbstverständlich werde ich euch auch auf Facebook und Twitter auf dem Laufenden halten, wenn es etwas Neues von Victor zu lesen gibt, so, wie ich es euch auch bisher wissen lassen habe, wenn es von mir etwas Neues gab (was ich natürlich auch weiterhin tun werde).

Ich hoffe, ihr seid genauso gespannt, wie ich es bin!


In diesem Sinne: Cheerio and stay different!

Eure 



Freitag, 8. Juli 2016

Meine neuesten Erfahrungen mit der Intoleranz der Menschen - Goth-Probleme im Alltag

Hallo, meine lieben alternativen Menschen!

Heute muss ich mal meinem Unmut mal wieder etwas Luft machen. Ich war vor gar nicht allzu langer Zeit auf der ein oder anderen Fete, Veranstaltung, Party, wie man es auch nennen möchte. Leider muss ich immer wieder feststellen, wie intolerant doch die Gesellschaft nach wie vor gegenüber Menschen ist, die nicht dem entsprechen, was als "Norm" deklariert wird:

Story 1:
O-Ton meines (mir bis dato unbekannten) Gesprächspartners: "Es ist ja nicht zu übersehen, dass ihr ganz in schwarz gekleidet seid. Also Gruftis seid ihr bestimmt nicht, dann hättet ihr keine Freunde. Ihr seid also Black Metaller." WTF?!

Soll heißen: Gruftis haben keine ("normalen") Freunde, die sie zu Partys einladen würden? Aha. Ich kann nur sagen: Dem ist nicht so - glaubt mir. Ich war ja dort. Und außerdem: Hallo? Wie ich nicht auch nur im Entferntesten aussehe, wie jemand, der sich dem  Black Metal verschrieben hat. Immer diese Leute ohne Plan.

Story 2: 
Der Wirt (! = erwachsener Mensch, Dienstleister und so) der Gastwirtschaft fragt lauthals einen anderen Gast von oben herab: "Warum iss'n die so blass? Hä?" (mit Kopfbewegung in meine Richtung). Der Gast antwortete sichtlich unangenehm berührt: "Ich weiß nicht. Vielleicht, weil sie keine Sonne kriegt." Zur Erklärung: Ich stand nicht einmal einen Meter entfernt.

Ich frage mich immer wieder, womit sich Menschen das Recht herausnehmen, andere ihnen vollkommen Unbekannte so zu kritisieren? Ist ihnen das nicht unangenehm? Und diese Frage ist durchaus Ernst gemeint, denn mir wäre es sehr unangenehm, wenn die Person, über die ich mich derart abwertend äußere, meinen Kommentar eindeutig mitbekommen hätte - so wie es in dieser Situation der Fall war. Hier war es ja sogar gewollt, dass ich es höre. Ich frage mich, ob tatsächlich eine Reaktion meinerseits erwünscht war?

Und hier mal ein kleiner Exkurs zum Thema gesunde Bräune: Heute dürfte den allermeisten Menschen bekannt sein, dass "Bräune" nicht unbedingt ein Zeichen von Gesundheit ist. Schon gar nicht, wenn sich helle Hauttypen (wie ich) auf ein Maß "heraufbräunen", welches dem angeblichen Schönheitsideal entspricht und schon von Weitem als absolut unnatürlich erkennbar ist. (Oh - hier fällt mir eine nette Geschichte ein, quasi ein Exkurs im Exkurs (ich bin ja so Inception-mäßig): Ich dürfte mal eine junge Dame kennen lernen, die sich regelmäßig - jeden zweiten Tag - unter die technische Einrichtung begeben hat, welche den Körper mit UV-Licht bestrahlt - man nennt es auch Solarium. Diese Dame war davon überzeugt, "Gerüchte", wie UV-Strahlung lasse die Haut schneller altern oder könne Hautkrebs verursachen, seien Teil einer Verschwörung gegen die Solarium-Industrie. Ja - ernsthaft. Aber nun genug Exkurs im Exkurs und wieder zum eigentlichen Exkurs). Wer meint, sich der gesundheitlichen Belastung aussetzen zu wollen, um einem Ideal zu entsprechen, welches durch eine oberflächliche Gesellschaft diktiert wird, soll das tun. Ich habe nichts dagegen, jeder so, wie er es mag. Aber ich kann nur wieder sagen: bitte, mehr Toleranz gegenüber Menschen, die eben dies nicht wollen, aus irgendwelchen Günden nicht können, whatever.

Nun wieder zur ursprünglichen Story: ich habe nichts dagegen, wenn mich Menschen auf mein Äußeres ansprechen, mir Fragen zu meinem Lebensstil stellen. Im Gegenteil: wenn man sich dagegen sperrt, befeuert man meiner Ansicht nach nur Vorurteile. Und mir ist durchaus bewusst, dass alles, was nicht der "Norm" entspricht, Aufmerksamkeit auf sich zieht - das ist gerade in Subkulturen ja auch z.T. gewollt. Schließlich funktioniert Abgrenzung nur so. Aber bitte: respekt- und niveauvoll. Auf dieser Grundlage können die interessantesten Gespräche entstehen.

Das waren nur meine aktuellen Erfahrungen. Ich bin es ja schon gewohnt - trotzdem empfinde ich immer wieder absolutes Unverständnis für solche Verhaltensweisen.

Ich bin mir sicher, dass ihr das auch kennt. Hat jemand in der letzten Zeit etwas ähnliches erlebt? Gern in die Kommentare :)

Das war es auch schon für heute.
In diesem Sinne und trotz allen Unmuts: Cheerio and stay different!

Eure




Montag, 4. Juli 2016

Second-Hand- und Flohmarktfunde: Taschen "Die Erste"

Hallo, meine lieben alternativen Menschen!

Heute gibt es den nächsten Post zu meinen Second-Hand- und Flohmarktfunden der letzten Monate (*hust-Jahre-*hust). Ab jetzt dreht sich alles um Taschen - der Damen liebsten Accessoires.

Fangen wir an mit Frau Schmidt (ja, manchmal gebe ich meinen Taschen Namen - so what? Es soll auch Menschen geben, die ihren Autos Namen geben). Frau Schmidt ist nun schon etwas länger in meinem Besitz und wurde von mir auf einem Flohmarkt adoptiert. 


Frau Schmidt


Sie war bisher mein treuester Festivalbegleiter, da sie die ideale Größe besitzt (nicht zu groß, aber auch nicht zu klein - es passt auch mal eine kleine Wasserflasche hinein) und zudem absolut ins gothy Retro-/Vintage-Outfit passt.


Frau Schmidt und ich auf dem WGT 2015 - kombiniert zum Vintagegoth-Outfit


Frau Schmidt und ich auch dem WGT 2015 - kombiniert zum Goth-Outfit


Frau Schmidt zeigt ihr Inneres


Frau Schmidts schlanke Silhouette


Leider hatte Frau Schmidt bei der Vorbesitzerin schon das ein oder andere "Event" durchzustehen, daher waren die Reißverschluss-Nöpsel nicht mehr vorhanden. Aber dem kreativen Köpfchen fällt da natürlich eine Lösung ein, die der Tasche gleich noch einen more-gothy-Look gibt:







Sind sie nicht süß, die kleinen Totenköpfchen? Ich mag dieses Detail sehr. Und da man bei Second Hand nunmal nicht immer alles haben kann, muss man sich schonmal etwas einfallen lassen. Ich finde dies jedoch gar nicht weiter schlimm - so hat man dem Stück einen individuellen Look gegeben.

Nun, da ich mich nun so ausgiebig über Frau Schmidt ausgelassen habe, werde ich mich den anderen Taschen in meinem nächsten Post in dieser Reihe widmen.

Ich hoffe, ich konnte euch ein wenig unterhalten und bestenfalls inspirieren.

In diesem Sinne: Cheerio and stay different!

Eure